Der Türkische Elternverein begrüßt die Stärkung des Datenschutzes durch den Europäischen Gerichtshof und fordert die Behandlung von Facebook* und Whatsapp* schon in Grundschulen
Berlin und Brandenburg müssen die Facebook-Kommunikation zwischen Lehrkräften und Schulkindern untersagen. Schulen sollten das schon jetzt unterbinden. Gleichzeitig müssen die Chancen und Risiken sozialer Netzwerke in den Schulen schon ab der fünften Klasse an thematisiert werden.
Der Türkische Elternverein in Berlin-Brandenburg unterstützt die Forderung des Berliner Datenschutzbeauftragten Alexander Dix, Lehrern die dienstliche Nutzung von Facebook, Whatsapp und Twitter zu untersagen. „Die Rechtslage ist eindeutig“, sagt der Eltern-Medien-Trainer Bertram Beer. „Diese Daten landen auf amerikanischen Servern. Was das für deutsche Datenschutzgesetze bedeutet, lernen wir ja alle gerade. Solche Kontakte sind rechtswidrig, das wurde nun erneut höchstrichterlich bestätigt.“ (EuGH)
Turgut Hüner, Projektkoordinator und Elternberater des TEVBB e.V., kennt aus Gesprächen mit Eltern auch pädagogische Probleme: „Die für Lehrkräfte notwendige Distanz geht verloren. Ein Lehrer als Facebook-Freund bringt alle in der Schule wichtigen sozialen Rollen durcheinander.“
Lehrkräften, die bereits in sozialen Netzwerken mit Schulkindern kommunizieren, empfiehlt Beer, das EuGH-Urteil und den NSA-Abhörskandal zum Anlass zu nehmen, um die problematischen Kontakte zu beenden. Wichtig sei es, den Kindern die Gründe hierfür zu vermitteln.
„Natürlich sehen wir auch, dass die digitalen Medien ein elementarer Bestandteil der Lebenswirklichkeit der Kinder sind“ sagt Beer, der beim TEVBB e.V. die Medienprojekte entwickelt. Mit dem ‚Lernraum Berlin‘ und Tools wie ‚Moodle‘ stehen Schulen geeignete und sichere digitale Mittel zur Verfügung, die datenschutzrechtlich unbedenklich sind.“
Die Aufklärung in der Schule über Chancen und Risiken der neuen Medien sollte spätestens ab der fünften Klasse erfolgen. Der Türkische Elternverein betreut seit Jahren in Grundschulen „Facebook-Tage“ und schult Kinder, Eltern und Pädagogen.
Im Gegensatz zu anderen Bundesländern hat Berlin derzeit keine Pläne, der Forderung des Datenschutzbeauftragten nachzukommen. Einstweilen rät Hüner allen Schulen, das Verbot intern durch Beschluss der Schulkonferenz auf den Weg zu bringen. „Diese Anregung unterstützt der Bezirkselternausschuss Friedrichshain-Kreuzberg bereits seit zwei Jahren. Die geforderte Befassung durch den Landeselternausschuss ist leider bis heute nicht erfolgt.“
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